Upcycling im eigenen Zuhause

Umwelt 14. Mai 2021

Dass Nachhaltigkeit und #zerowaste aktuell in allen Lebensbereichen, auch im Home & Living, im Trend liegen ist nichts Neues. Die Menge an Umsetzungsmöglichkeiten, die aus dieser Themenwolke abregnet, schwillt zur Sintflut und so kommt es zu immer neuen Ideen, wie sich Nachhaltigkeit in den eigenen vier Wänden umsetzen lässt. Dazu zählen beispielsweise Recycling und Upcycling. Der Begriff Recycling wird kaum jemandem mehr die Fragezeichen ins Gesicht treiben, Upcycling ist da schon weit weniger bekannt. Grund genug, sich das Thema genauer anzusehen.

Regelmäßige LeserInnen wissen wahrscheinlich inzwischen, dass in der Home & Living Branche aktuell verstärkt nachhaltige Produkte gefragt sind. Was umweltfreundlich und gut für Mensch und Natur ist, kommt auch ins eigene Zuhause. Vegane Textilien liegen zum Beispiel im Trend. Auch Recycling und Upcycling werden aktuell so richtig massentauglich, was die Einrichtung angeht. Was einst nur Hippies, Weltverbesserern und Esoterikern vorbehalten war, hält Einzug in der Mitte der Gesellschaft. Aber was ist genau der Unterschied zwischen den Begriffen und wie funktioniert Upcycling zuhause?

Was ist Upcycling?

Upcycling ist eine Form der Wiederverwertung. Dabei werden Müll oder Gegenstände, die ihren Zweck erfüllt haben, in etwas Neues verwandelt. Während beim Recycling der Gegenstand zerstört wird, um an bestimmte Rohstoffe zu kommen und an Wert verliert, steigert man beim Upcycling den Wert des Ursprungsmaterials. Ein bekanntes Beispiel für Upcycling sind Möbel aus Europaletten. Was früher bestenfalls in den Wohngemeinschaften mittelloser Studenten zu finden war, hat sich mittlerweile zu einem richten Hype entwickelt. Mehrere aussortierte Paletten werden dabei an- und übereinander fixiert und als Unterlagen für Tisch, Bank oder sogar Bett wiederverwendet. Senkrecht gestellt lassen sich Paletten als Regal verwenden. Gleiches gilt für nicht mehr gebrauchte Obst- oder Weinkisten. Mit einem entsprechenden Anstrich fügen sie sich perfekt ins Ambiente eines Raumes ein und werden zum Hingucker. Eine andere Idee ist die Holzkisten zum Beispiel als Blumenbeet auf Terrasse oder Balkon zu verwenden, vielleicht sogar Gemüse anzubauen und so den DIY-Ansatz noch ein Stück weiterzutreiben.

Nicht immer nur Holz

Dass sich Holz aufgrund seiner Eigenschaften zum Möbel-Upcyclingeignet, liegt auf der Hand. Aber auch andere Materialien lassen sich zuhause wiederverwenden. Aus alten Glasflaschen lassen sich zum Beispiel Vasen oder sogar Gläser machen. Ramponierte Kleiderbügel lassen sich als Haken in der Garderobe wiederverwenden und besonders pfiffige oder trinkfreudige Menschen setzen Weinkorken zu Fußmatten zusammen. Wem der Drang nach noch mehr Raritäten im eigenen Lebensraum steht, kann auch Bestandteile alter Autos verwenden und zum Beispiel die Sitze als Möbel oder Alufelgen als Tisch verwenden. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Wo Nachhaltigkeit und Kreativität aufeinandertreffen

Nachhaltigkeit liegt im Trend, da ist es wenig verwunderlich, dass Konzepte wie Recycling oder Upcycling beliebter werden. Die Menschen versuchen weniger Müll (insbesondere aus Plastik) zu produzieren und auf die Umwelt zu achten. Umweltfreundlich zu sein ist #cool oder #trendy. Und das will ja irgendwie jeder sein. Aber gerade Upcycling ist nicht nur so im Kommen, weil es auf einmal cool ist das Klima und die Umwelt zu schützen. Es geht auch darum kreativ zu sein, die eigene Kreativität auszuleben. Do-it-yourself ist nach wie vor unglaublich beliebt und wer das Ergebnis seiner Kreativität mangels Platzes nicht in eine dunkle Ecke oder den modrigen Keller verschieben muss, sondern es zum Highlight des Lebensraumes macht, arbeite noch motivierter daran.

Aus der Masse herausstechen

Es gibt aber noch einen weiteren Grund, aus dem das Upcycling bei Möbeln unglaublich beliebt ist: Individualität, oder vielmehr das Streben danach. Jeder will einzigartig sein, sich – primär über die sozialen Medien – individuell präsentieren. Aber wenn jeder das gleiche Kallax Regal oder – falls man etwas mehr Geld hat – dieselben Vitra Stühle in der Küche stehen hat, bekommt das vom Drang nach Individualität geprägte Selbstbild Risse. Up- und Recycling hingegen führt fast immer zu Einzelstücken, das hat kein anderer oder keine andere. Natürlich lassen sich Ideen kopieren, aber die Ergebnisse sind meist jenseits des Mainstream-Geschmackes und somit immer etwas davor geschützt, zu viele Nachahmer zu finden. Nicht viele stellen sich zum Beispiel ein altes Portweinfass als Tisch ins Wohnzimmer (unter anderem auch, weil es nicht so leicht ist an eines zu kommen) oder zimmern sich ein Regal aus alten Snowboards zusammen.

Beim Upcycling zuhause dreht es sich vor allem um zwei Dinge: zum einen Nachhaltigkeit und zu anderen Individualität. Die Menschen, die diesem Trend folgen, wollen sich den eigenen Wohnraum individualisieren und damit etwas Gutes für die Umwelt tun. Und so ist Upcycling ein Trend, der andauern und langfristig – oder sagen wir, weil’s so schön ist „nachhaltig“ – erfolgreich sein wird.

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