Meine erste eigene Wohnung

Inspo 5. Okt. 2021

Hier bin ich also nun. In der Stadt, in der ich immer leben wollte. In meinen eigenen vier Wänden. Zwei Zimmer und ein Bad in denen nur ich sage, wo es langgeht. Das dachte ich als ich mitten in der Nacht, nachdem wir die letzte Kiste hochgeschleppt und die letzten Stücke Pizza aufgegessen hatten. Ich saß allein in meinem Wohnzimmer, umringt von Kistenstapeln auf einem alten Gartenstuhl und sah mich in dem Raum um, der von der einzelnen Glühbirne, die nur mit Fassung von der Decke hing, beleuchtet war. Ich fragte mich, wie vielen Menschen es wohl vorher schon so ging. Die Spannung zwischen den Gefühlen der Vorfreude, aber auch der Sorge, ob denn alles so mit der Errichtung eines Neuen zu Hause klappt.

Dieser Moment ist nun schon einige Wochen her und zwei Dinge habe ich relativ schnell gelernt. Erstens man kann alles tun und lassen was man will, aber man muss auch die Dinge machen, die man nicht machen will. Und zweitens gibt es so viel, was ich nicht weiß. Glücklicherweise gibt es Google, YouTube und Co., die einem bei den meisten Dingen gut weiterhelfen können. Dank eines Videos darüber, wie man Lampen anbringt, habe ich keine einzelne Glühbirne mehr über meinem Sofa hängen. Und auch die Pflanze, die ich zur Einweihung von einer Freundin bekommen habe, lebt dank der Bewässerungshinweise im Netz noch. Doch es gibt auch kniffligere Fragen, die nicht so leicht vom Internet beantwortet werden können. Hier war also die Erfahrung meiner Familie, meinen Freunden und Bekannten gefragt. Zum Beispiel bei den folgenden Fragen:

Wie viele Handtücher brauche ich eigentlich?

Geht es nach meiner Oma, kann man nie genügend Handtücher haben. Vor allem die Guten, für Gäste versteht sich. Meine Mutter ist da schon pragmatischer: Nimm auf jeden Fall alle in einer Farbe, damit man sie zusammen waschen kann. Mein bester Kumpel bringt wiederum einen ganz anderen Gesichtspunkt mit hinein. Ich soll darauf achten, dass die Handtücher möglichst umweltschonend hergestellt sind. Mir raucht der Kopf. So komme ich nicht weiter. Also gehen wir das ganze mal zahlenbasiert an. Ein Handtuch zum Duschen, eins für die Haare, eins neben das Waschbecken und zwei für den Sport. Das Ergebnis dann mal zwei, wenn die eine Rutsche in der Wäsche ist und noch ein paar von den guten Gästehandtüchern. Natürlich habe ich noch die Handtücher, die von meinen Eltern aussortiert in meinem WG-Zimmer gelandet sind. Doch jedes sieht anders aus und ist in einem anderen Zustand. In meinem Traumbadezimmer soll es schließlich schön aussehen und alles zusammenpassen.

Die gleiche Frage stellt sich für die Bettwäsche

Eine ähnliche Herausforderung begegne ich bei dem Thema Bettwäsche. Verrückt, wie viele unterschiedliche Farben, Materialien und Größen es gibt. Bettwäsche erscheint mir als wichtiges Thema, denn bei meinem anstrengenden Alltag möchte ich schließlich gut schlafen und erholt aufwachen. Auch hier helfen die Tipps der Familie. Oma sagt immer, Qualität zahlt sich aus. Eine gute Bettwäsche kann zu einem treuen Begleiter werden. Stellt sich die Frage, lieber schlicht oder ein starker Farbakzent? Und genau das stellt mich vor die nächste Herausforderung...

Japandi: Hygge trifft auf Zen
Im Japandi-Stil werden die beiden Design-Klassiker des skandinavischen und japanischen Wohnens miteinander kombiniert.

Meinen eigenen Wohnstil finden

Vertraut man auf die sozialen Netzwerke ist elementar wichtig, einen konkreten Einrichtungsstil zu finden und diesem strikt zu folgen. Schließlich soll die neue Wohnung auch auf Instagram Posts etwas hermachen. Dabei gibt es so viele Einrichtungsstile und –trends: Hygge, Landhaus, Japandi, Minimalismus oder doch Industrial? Meine Möbel sind ein wilder Mix aus Flohmarktfunden und hauptsächlich weißen neuen Möbeln. Daraus lässt sich doch bestimmt etwas machen, oder? Man muss die Möbel nur richtig in Szene setzen. Mein Sofa bestücke ich mit ein paar neuen Zierkissen und lege eine schöne Decke darauf. So wird zum perfekten Ort, um sich nach einem anstrengenden Tag mit einer Tasse Tee und einem Buch einzukuscheln. Ich denke die Wohnungseinrichtung wird zu einem Prozess. So wie man sich im Leben weiterentwickelt, entwickeln sich auch die eigenen Vier-Wände. Für mich steht fest, dass es ums Wohlfühlen geht und um eine Nachhaltige Einrichtung der Wohnung.

Unterschiedliche Wohnstile

Durch kleine Details neue Emotionen erschaffen

Bei einem entspannten Abend mit Freundinnen wurde mir bewusst, dass bereits kleine Details ein ganz neues Gefühl in der Wohnung erzeugen können. Neue Farbakzente durch den Austausch von Kissen oder doch die Abweichung von dem Tipp meiner Mutter zwei verschiedene Handtuchfarben zu kaufen. Unterschiedliche Plaids für Sommer und Winter sind dabei günstige Möglichkeiten, Räumen einen ganz neuen Look zu verleihen. Ich mag diese Flexibilität, das Bewusstsein, dass nicht alles für immer so bleiben muss. Das stimmt mich ruhig. Es wird Zeit, Schlafen zu gehen und die erste Nacht in der eigenen Wohnung zu verbringen. Müde und zufrieden falle ich auf meine Matratze. Gute Nacht.

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