5 Kreativitätstechniken für mehr Unternehmenserfolg

Know-How 1. Dez. 2021

Wenn es gilt „kreativ zu werden“, bedeutet das im alltäglichen Sprachgebrauch zumeist, dass Unternehmen in einer Sackgasse stecken und bewährte Lösungsansätze bei Problemen nicht mehr greifen. Kreatives Denken kann dann helfen, neue Perspektiven zu entwickeln und Auswege aus der Krise zu finden. Doch Kreativitätstechniken sind nicht nur Methoden zur Problembewältigung. Viel mehr können Sie dauerhaft in Unternehmen eingesetzt werden, um neue Ideen zu generieren und Innovationen zu entwickeln. Darüber hinaus eignen sich die meisten Techniken auch hervorragend dazu, Abteilungen zusammen- und Kollegen in den Austausch zu bringen und den Teamgeist innerhalb der Belegschaft zu stärken.

In diesem Artikel stellen wir Ihnen fünf bewährte Kreativitätstechniken vor, die Sie in Ihrem Unternehmen schon heute nutzen können. Bei der Zusammenstellung haben wir darauf geachtet, verschiedene Persönlichkeitstypen, Gruppengrößen und Problemfelder abzudecken.

1. Alphabettechnik oder ABC-Liste

Die sogenannte Alphabettechnik ist eine ruhige und intuitive Methode der Ideenfindung, bei der auch introvertierte MitarbeiterInnen ihren Gedanken freien Lauf lassen können. Die Technik zeigt zwar Parallelen zum klassischen Brainstorming, gibt weniger kreativen Menschen allerdings eine grobe Richtschnur mit an die Hand.

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Bei der Alphabettechnik geht es darum, für eine zuvor bestimmte Fragestellung oder einen festen Oberbegriff, Ideen zu notieren, die mit den Buchstaben A bis Z beginnen. Dabei muss nicht in alphabetischer Reihenfolge vorgegangen werden und auch Begrenzungen für eine maximale Zahl an Begriffen gibt es nicht. Als zeitliche Vorgabe können fünf bis 15 Minuten gelten, je nach Komplexität des Themas und des Oberbegriffs.

Wie bei selbst nutzen die Alphabettechnik beispielsweise auf unserem Instagram-Kanal.

2. Provokationstechnik

Auch die Provokationstechnik zählt zu den intuitiven Kreativitätsmethoden, findet aber in der Regel laut – also im Gespräch – statt. Es geht dabei um eine Infragestellung grundlegender Gewissheiten, um unkonventionelle Ideen zu entwickeln. Der gesunde Menschenverstand oder Naturgesetze zählen dabei eben so wenig wie der Satz „Das haben wir schon immer so gemacht“.

Damit kreative Einfälle nicht postwendend mit einer Diskussion beantwortet werden, empfiehlt der Entwickler der Methode, Edward de Bono, provokanten Sätzen den Kunstbegriff „PO“ voranzustellen. In der Praxis eignet sich auch jedes andere Codewort hervorragend und auch der Satz „Was wäre, wenn…“ kann genutzt werden.

Verrückte Einfälle sind bei der Provokationstechnik wesentlich einfacher zu finden als adäquate Möglichkeiten zur Umsetzung. Das kann zunächst entmutigen, mit ein wenig Übung lassen sich allerdings tatsächlich gute Ideen entwickeln. So beruht die Entwicklung des intelligenten Stoßdämpfers laut de Bonos Buch Serious Creativity auf der Provokation „Autos haben quadratische Räder“.

Das Beispiel zeigt auch, wie schnell unkonventionelle Ideen von der Realität eingeholt werden können. Hätte die Provokation „Alle Kongresse finden digital statt“ vor zehn Jahren noch Stirnrunzeln hervorgerufen, sind online Events durch Corona schon zur Normalität geworden.

3. Kraftfeldanalyse

Die Kraftfeldanalyse ist eine diskursive Methode, um Veränderungsprozesse oder festgefahrene Projekte zu analysieren und Störfaktoren zu identifizieren. Der Begriff des Kraftfelds basiert dabei auf der Annahme, dass hemmende und fördernde Kräfte eine Situation im Gleichgewichtszustand halten.

Um diese Kräfte benennen zu können, wird ein rechteckiger Kasten in die Mitte der Darstellung gesetzt, auf den verschiedene Faktoren – symbolisiert durch Pfeile – von zwei Seiten einwirken. Diese positiven und negativen Kräfte werden nun von den AnwenderInnen der Kreativitätstechnik benannt und nach ihrer Stärke gewichtet. Um das angestrebte Ziel zu erreichen, gibt es anschließend zwei Möglichkeiten: entweder die fördernden Faktoren zu stärken oder die hemmenden Faktoren abzuschwächen.

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Die Kraftfeldanalyse dient weniger der Ideenfindung als viel eher der Problembewältigung. Sie ist allein oder in Gruppen umsetzbar, erfordert allerdings einen erheblichen Zeitaufwand, um alle Vorgänge vollständig analysieren zu können. Durch die Visualisierung von Einflussfaktoren ermöglicht sie allerdings ein schnelles Verständnis der zentralen Kräfte, die auf ein Unternehmen oder auf Projekt einwirken.

4. World-Café

Das World-Café ist eine flexible Technik, um mit verschiedenen Personen unterschiedliche Blickwinkel auf eine Thematik zu entwickeln und zu besprechen.  Die Gesamtgruppengröße kann dabei zwischen zwanzig und 2.000 Personen variieren. Als Kombimethode verbindet das World-Café dabei die Ansätze intuitiver und diskursiver Techniken, indem spontane Räume des Austauschs geschaffen werden.

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Das World-Café kann in abgewandelter Form natürlich auch digital stattfinden, seinen Namen verdankt es allerdings der kaffeehausartigen Atmosphäre mit kleinen Gruppentischen in gemütlicher Einrichtung. Hier können die TeilnehmerInnen in Gesprächsrunden von etwa fünf Personen 15 bis zwanzig Minuten miteinander diskutieren und ihre Ideen verschriftlichen. Anschließend wechseln die Gruppenkonstellationen. Nur ein Moderator bleibt immer am Tisch, um die bisherigen Aspekte für die neuen Gruppenmitglieder zusammenzufassen und den Diskussionsfaden wieder aufzunehmen.

Im Anschluss an die Diskussionsphase kann eine Reflexion stattfinden, um die gesammelten Ergebnisse übersichtlich zu visualisieren und für alle Beteiligten festzuhalten.

5. Bionik

Die Bionik ist eine der bekanntesten Kreativitätstechniken, da uns ihre Ergebnisse häufig im Alltag begegnen. Das Kofferwort aus Biologie und Technik beschreibt dabei Ideen, die aus der Natur abgeleitet und auf Erfindungen und Designs übertragen werden. Damit spricht diese Kreativitätstechnik nicht nur Ingenieure und Techniker, sondern auch Architekten und Designer an.

Die Methode der Bionik folgt weniger festen Vorgaben als andere Kreativitätstechniken, ist dafür allerdings auch häufiger auf den sogenannten Geistesblitz angewiesen. So ist etwa der Klettverschluss eine eher zufällige Entwicklung, die von der Wirkungsweise von Kletten inspiriert wurde. Dennoch kann auch ganz gezielt nach Vorbildern aus der Natur gesucht werden, die man anschließend auf Problemstellungen überträgt.

Werden Sie kreativ!
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen fünf Kreativitätstechniken einige Anregungen für Ihre Projekte geben konnten und wünschen Ihnen viel Freude bei der Umsetzung der Methoden.

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