Innovationen im ländlichen Raum – Impulse von Philipp Schäfer
Philipp Schäfer gründete 2018 die Innovationsagentur Dive Inn, welche in Winterberg ansässig ist. Er hielt auf der DIGITEX Fall einen Vortrag über Innovationen außerhalb von Metropolen. Die Agentur arbeitet workshopbasiert und findet mittels dieser Lösungen. Ein großer Vorteil ist, dass sie in den Workshops die neutrale Rolle ohne den direkt Branchenbezug einnehmen können und damit neue und innovative Impulse begünstigen.
Die Ansätze der Agentur sind modern und zielen auf die Innovationsbegeisterung von Kunden. Häufig wird ihnen die Frage gestellt, warum sie die Agentur auf dem Land gegründet haben und für die Gründung aus der Großstadt zurück in die alte Heimat gegangen sind. Philipp Schäfer nennt dafür eine Vielzahl an Faktoren.
Allen voran stellt er die persönlichen Aspekte für den Menschen. Die Natur spielt auf dem Land eine große Rolle. Sie hilft den Menschen, die auf dem Land leben, einen klaren Kopf zu gewinnen. Zusätzlich sind auf dem Land viele innovative Unternehmen ansässig, die die Zukunft gestalten und vielen Menschen einen Arbeitsplatz bieten. Beim Ausblick ihres Büros bzw. „Hub“ wie die Agentur es getauft hat, gerät er ins Schwärmen.
Den Bedarf für Innovationen evaluiert Philipp Schäfer häufig mit der Frage „Wofür würdest du dich entscheiden? Beim Alten zu bleiben und dadurch eventuell keinen Fortschritt zu erzielen oder etwas Neues auszuprobieren, wodurch man aus alten Mustern ausbrechen muss, aber was dafür viel Größeres zur Folge haben kann?“ ein.
Essenziell, um das Neue und Größere zu erreichen, ist es, eine Kultur dafür zu schaffen. Diese Kultur ist nicht abhängig vom Alter, sondern entsteht dann, wenn alle Beteiligten in die gleiche Richtung denken und gleiche Ziele verfolgen. Der Faktor Mensch ist für das Hervorbringen von Innovationen essenziell. Das Unternehmen kann einen Rahmen schaffen, der Innovationen begünstigt. Innovation ist am Ende immer abhängig vom Menschen.
Junge Menschen zieht es aufs Land. Das Arbeiten an einem Ort ist nicht mehr essenziell notwendig. Wichtig ist, dass mittelständische Unternehmen, die auf dem Land ansässig sind, von dieser Tendenz profitieren. Freiraum ist dort ein wichtiger Faktor, den ein Unternehmen schaffen muss. Auch eine offene Fehlerkultur sowie Kommunikation über diese ist wichtig, um innovativ zu sein. „Einfach mal machen“ und aktiv zu sein ist außerdem ein wichtiger Schritt, um den Stein ins Rollen zu bringen. Abgerundet wird die Innovationskultur durch eine offene Kommunikation.
Zusätzlich sollten sich Unternehmen mit der Frage beschäftigen, wo es in 5 Jahren stehen wird. Das heißt neben einer festen Strategie auch eine Vision entwickeln, womit es in 5 Jahren weiterhin ein erfolgreiches Geschäft machen kann. Reflektion kann ein guter Startpunkt sein, um innovativ in die Zukunft zu gehen. Probleme, die bei der Reflektion aufgedeckt werden, sollten angepackt werden. Durch die Einordnung dieser im Feld von Aufwand und Einfluss, ist eine Priorisierung dieser möglich. So können Probleme mit geringem Aufwand und hohen Einfluss unmittelbar in die Tat umgesetzt werden.