DIYs als Marketinginstrument
Die eigene Inneneinrichtung zu etwas Besonderem machen, abgenutzten Möbelstücken frischen Glanz verleihen oder ganz Neues erschaffen – das sind die Ziele des aktuellen DIY-Trends. Was genau sich hinter der Abkürzung verbirgt und wie auch Ihr Unternehmen die aktuellen Entwicklungen als effektives Marketinginstrument nutzen kann, verraten wir Ihnen in diesem Blogartikel.
Was versteht man unter DIY?
Die Abkürzung „DIY“ steht für die englische Phrase „Do it yourself“ und umschreibt den Bau, die Reparatur oder Veränderung von Gegenständen durch AmateurInnen ohne direkte professionelle Hilfe. Die notwendige Expertise eignen sich die AnwenderInnen mithilfe von Tutorials beispielsweise in Schrift- oder Videoform an. Umgesetzt werden die Projekte zumeist zuhause, wodurch die Anwendung von DIYs oft einen gewissen Hobbycharakter aufweist.
Obwohl es mittlerweile DIY-Anleitungen für nahezu alle Themenfelder wie Haarschnitte, Finanzsparpläne oder Modetrends gibt, stellt die Home and Living-Branche noch immer den Kern der DIY-Bewegung dar. Hier finden sich Tipps, um Dekorationen in den eigenen vier Wänden aufzupeppen oder sogar ganze Möbel selbst zu bauen.
Warum ist der Einsatz von DIYs als Marketinginstrument sinnvoll?
Die Verwendung von DIY-Formaten durch Unternehmen erscheint zunächst paradox – warum sollten sie KundInnen dazu motivieren, ihre eigenen Produkte zu verändern oder Möbel grundsätzlich selbst anzufertigen? DIY-Anleitungen werben oft erst auf den zweiten Blick für das eigene Portfolio, können deshalb aber auch besonders effektiv sein. So verlinken etwa „Westwing“ und „Depot“ bei ihren Videos und Beiträgen im „Do-it-yourself“-Bereich auch die Produkte, die zur Umsetzung der Tipps benötigt werden.
Die Erstellung von DIY-Anleitungen kann deshalb auch zum Zwecke der Neukundengewinnung erfolgen und Zielgruppen erschließen, die mit dem Unternehmen zuvor nicht in Kontakt standen. So können beispielsweise Möbelhäuser, die eher standardisierte Ware verkaufen, Videos und Bilder veröffentlichen, die zeigen, wie man die Produkte verändern und personalisieren kann. Eine solche Ansprache könnte beispielsweise eine junge Zielgruppe erreichen, die Wert auf Individualisierung in der Einrichtung legt.
Die Kette „OBI“ entwickelte ähnlich wie die Baumärkte „toom“ oder „Hagebaumarkt“ in der Vergangenheit ein erfolgreiches DIY-Format, das sich jedoch besonders an die Generation Z, also eine sehr junge Zielgruppe richtet. Innerhalb von zwei Jahren erreichte der entsprechende YouTube-Account mit seinen Videos über 100.000 AbonnentInnen.
Der Vorteil von DIYs liegt vor allem in der Halbwertszeit der Beiträge, die anders als andere Content Pieces auch nach längerer Zeit nicht an Aktualität einbüßen. Kanäle zur Veröffentlichung sind in der Regel YouTube und Pinterest, was NutzerInnen im Vergleich zu Facebook und Instagram erlaubt, bequem nach Inhalten zu suchen und so schnell auf die Beiträge zu stoßen, die für sie relevant sind. Ein gut produziertes DIY-Format kann sich deshalb für Unternehmen nachhaltig lohnen.
Zuletzt kann ein gelungenes DIY aber auch die Markenidentität steigern, indem sich Unternehmen als kreativ und detailverliebt beweisen. Der Hersteller tritt dabei zwar in den Hintergrund, bleibt im besten Fall aber subtil als produkt- und nutzerorientiert in den Köpfen der KundInnen hängen.
Tipps zur Integration von DIYs in den Marketingmix
Nicht nur Unternehmen selbst, sondern auch diverse DIY-Influencer nehmen heute am Trend des Eigenbaus teil. Diese haben zwar oft einen Vorsprung in ihrer Erfahrung, doch können sich Unternehmen in der Regel bereits auf vorhandene Social-Media-Kanäle stützen und innerhalb kürzester Zeit einen Stamm von Followern aufbauen. Dabei kann es helfen, eine Reihe von Tipps zu beachten, die wir bei unserer Recherche für Sie herausgearbeitet haben.
- Zielgruppendefinition
Von der Definition der Zielgruppe hängt bei DIY-Inhalten nicht nur das Design, der Kanal und die Ansprache ab, sondern auch die Frage, welche Probleme gelöst werden sollen. Eine Anleitung für die Einrichtung eines Partykellers wird bei Jugendlichen beispielsweise wohl mehr Erfolg haben als die für den Bau eines Carports.
- Produktion langlebiger Inhalte
Da der Content im DIY-Bereich oft über einen längeren Zeitraum erfolgreich ist, ist es umso entscheidender, sich bei der Produktion um hochwertige und zeitlose Ergebnisse zu bemühen. Zeitlos heißt in diesem Zusammenhang auch, dass sich die Inhalte nicht am Tagesgeschehen, sondern eher an wiederkehrenden Ereignissen wie Jahreszeiten oder Feiertagen orientieren sollten. - Einbindung der Produkte und der Community
Der DIY-Bereich kümmert sich um die Lösung von Problemen und stellt für viele Menschen eine Art Hobby dar. Deshalb müssen Werbebotschaften nicht in den Vordergrund gerückt werden, sondern sie können den Content unaufdringlich begleiten. Trotzdem ist eine Verlinkung zur Unternehmenswebseite und den genutzten Produkten hilfreich. Die Community hingegen kann im besten Fall an der Gestaltung der Inhalte durch Kommentare mitwirken – schließlich können sie auch zur Lösung des Problems beitragen.
DIYs sind eine hervorragende Methode, um den eigenen Marketingmix anzureichern, Neukunden zu gewinnen und sich als Marke ein Stück weit neu zu erfinden. Wir hoffen, dass wir Sie mit diesem Beitrag zu spannenden neuen Projekten inspirieren konnten, die das Leben Ihrer KundInnen nachhaltig bereichern.